|
Sie sorgten in den historischen Uniformen am Sonnabend für ein stimmiges Bild
am Gedenkstein des „Schwarzen Herzog“: Bernd Schneider (Polizeiserge-ant der
Husaren mit Tschako und Säbel) und Andre Kolars (Corporal der Ulanen mit der
Tschapka auf dem Kopf).
Fast wie früher: Husar (l.) und Ulan (r.) am Denkmal des Schwarzen Herzogs.
Sie flankieren den Vorsitzenden des Heimatvereins Samtgemeinde Thedinghausen,
Klaus-Dieter Schneider. Sie gehören zum Verein „Herzoglich Braunschweigisches
Feldcorps“. Ein Vereinigung mit Faible für die Geschichte der Napoleonischen
Epoche und damit auch für Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg
Fürst zu Oels, der als „Schwarzer Herzog“ in die Geschichte einging. Er
lagerte am 5. August 1809 mit seinen 2000 Freischärlern (Husaren und Ulanen)
im Krendel.
Die Gästeführerinnen, die Stadt Syke und das Kreismuseum hatten zur Erinnerung
daran zu Feiern am Gedenkstein und ins Rathaus eingeladen. Nimmt man die
Resonanz, so steht der „Schwarze Herzog“ nicht hoch in der Gunst der Syker.
Nur wenige waren gekommen. Dafür Gäste aus Bremen, Braunschweig und der
Samtgemeinde Thedinghausen.
Das war bei der Feier zum 100. Geburtstag im August 1909 doch wesentlich
anders. Die Syker Zeitung schrieb damals vom Festzug durch eine
fahnengeschmückte Stadt, von 800 Kriegerkameraden aus 28 Vereinen des
Kreis-Kriegerverbandes Syke und aus Thedinghausen, von großer
Bürgerbeteiligung und drei Musikkapellen. Den Gedenkstein schmückten damals
Banner, jetzt Spinnweben.
Der Vorsitzende des Heimatvereins Samtgemeinde Thedinghausen, Klaus-Dieter
Schneider, rief am Sonnabend, wie einst Dr. Wüllmers, ein dreifaches Hoch auf
den Kaiser aus. Er erinnerte an die patriotische Rede, die 1909 Festredner
Pastor Wasmus gehalten habe. Damals feierte der Kriegerverein Syke (heute
Schießsportkameradschaft Syke) sein Sommerfest, und der Chronist schrieb von
einem Ansturm auf die Kasse. Verkauft wurde 1909 auch eine Festschrift des
Lehrers Ernsting aus Emtinghausen. Die Bronzetafel mit dem Bild des Herzogs
und Inschriften hatte der herzogliche Bauführer Emil Ulrich (Thedinghausen)
entworfen.
Nach dem aktuellen Treffen im Krendel fuhren der Husar und der Ulan in einer
Kutsche zum Syker Rathaus. So gemütlich hatten es die Freischärler damals bei
der Flucht nicht. Im Ratssaal begrüßte Bürgermeister Dr. Harald Behrens die
Gäste. Klaus-Dieter Schneider referierte über die Geschichte um den Herzog
Friedrich Wilhelm, der bei der Rast in Syke listig die Franzosen austrickste
und über Elsfleth zu den Engländern entkam. In 14 Tagen hatte sein Corps von
Zwickau bis Elsfleth rund 650 Kilometer zurückgelegt. Der „Schwarze Herzig“,
verheiratet und Vater zweier Söhne, fiel am 16. Juni 1815 in der Schlacht bei
Quatre-Bras.
Den Syker Gedenkstein hatten 1862 Hannoveraner gestiftet. Als besondere
Auszeichnung überreichte Klaus-Dieter Schneider Gästeführerin Traute Dittmann
die Erinnerungsmedaille 2009 mit dem Konterfei des „Schwarzen Herzogs“ und den
Jahreszahlen 1809-2009.